
Die hier ab und zu vorbeischauen, kennen mich bereits, als Bloggerin für die Vinho Bar. Heute möchte ich dir etwas über meine Tätigkeit als Schriftstellerin, jedoch fern vom Schreibtisch erzählen. Nämlich von mir als Reiseleiterin mit Gästen in Portugal unterwegs - und von meinem Traum eine poetische Reise zu kreieren.

[Foto links: Alentejo Landschaft mit Korkreichen | Foto rechts: Lissabon Medici-Park]
Ja schön, magst du sagen und mich fragen, aber warum eine poetische Reise? Also, das kam so:
Portugal kann Poesie und das seit über 700 Jahren. Denn so alt sind die ersten Balladen, die einst ein verliebter König seiner angebeteten Königin gewidmet hat. Während der portugiesischen Seefahrer-Odyssee verfasste auch ein junger Dichter Liebesbriefe. Allerdings an die Gattin des amtierenden Königs, der wutentbrannt den Dichter daraufhin auf ein Segelschiff mit Kurs nach Indien verbannt hat. Über die Argonauten Fahrt rund um den afrikanischen Kontinent herum schrub der Verbannte Poet das Mammutepos Die Lusiaden mit 1100 Strophen und ging als Nationaldichter in Portugals Geschichte ein. Im Zeitalter der Aufklärung erblühte der Medici-Esprit und ein Herzog in seinem Palast aus Marmorstein erhob das Schwert gegen Spanische Invasoren zur Wiedererlangung der portugiesischen Souveränität. In der alentejanischen Kreisstadt Évora wurden insbesondere Söhne wohlhabender Familien elitär humanistisch erzogen und von Jesuiten Padres in den sieben freien Künsten ausgebildet. Jedoch kaum einen halben Tag Kutschfahrt entfernt im Burgdorf Monsaraz trieben ungeachtet des geistigen Aufbruchs in Évora gegen die Absolution, Inquisitoren weiterhin ihr Unwesen. Die Freiheit der Gedanken ließ sich aber trotz Folter und Schafott nicht mehr aufhalten.

[Foto links: Statue in Lissabon | Foto mitte: Eingang in das humanistische Kollegium | Foto rechts: Die Muse Poesie]

[Foto links: Templo Romano und Kirche Loios Évora | Foto rechts: Alentejo Monsaraz]
Überall meuterte das unterdrückte Volk gegen Lehnherren, Feudalrecht, Königreich, was eine Gruppe aufmüpfiger Literaten eifrig dokumentiert hat und somit die humanistische Gedankenreform ins 20. Jahrhundert katapultiert. Von deren Schriften wiederum sich eine junge Dichterin aus Vila Viçosa anstecken ließ: Florbela Espanca.

[Foto links: Florbela Espanca | Foto rechts: Évora Denkmal]
Als ich die erste Zeile eines ihrer Gedichte gelesen habe: Ich gehöre zu niemandem … war es um mich geschehen, denn ich spürte Vehemenz hinter den Worten. Sofort vertiefte ich mich in ihr Gesamtwerk, Gedichte, Briefe, Briefe an sich selbst, Tagebücher, Prosa und je mehr ich über Florbela Espancas Lebenslinie erfuhr desto besser verstand ich den inneren Wert ihrer Poesie. Den Wert des Menschen aus weiblicher Sicht geschaffen hat sie. Zusammengefügt aus dem Herzblut ihrer eigenen Erfahrungen. Hartnäckig widerspenstig lehnte sie sich gegen die Moralvorstellungen für ein Frau ihrer Epoche auf, Selbstbestimmt wollte sie leben, lebte sie.

Mein literarisches Porträt „Alles-bloß nicht vage!“ über die portugiesische Dichterin Florbela Espanca ist ab Mitte März im Handel erhältlich. Den Buch-Geburtstag feiert es auf der Leipziger Buchmesse - und die „Poetische Reise nach Lissabon und in den Alentejo“ findet vom 15. bis 22. Juni statt. Für mein Buchprojekt konnte ich den AvivA Verlag in Berlin begeistern - und für mein Reiseprogramm den Portugalspezialisten OLIMAR-Reisen aus Köln als Veranstalter überzeugen.
Natürlich wirst du mit mir unterwegs manchen Lebensspuren der Dichterin Florbela Espanca nachspüren – doch vielmehr dem poetischen Esprit von Lissabon. Im Park der Sieben Künste, bei der Markgräfin Alorna, im Haus von Amália Rodrigues, beim Fado-Abend. Dem Touristenstrom gehen wir dabei gänzlich aus dem Weg und besuchen Stätten, Paläste, Burgen, Gassenlabyrinthe und Orte mit, an denen die Leidenschaft für Humanistisches Gedankengut intensiv spürbar ist und die darüber hinaus durch ihre Schönheit bestechen. Zum geselligen Austausch untereinander über alles war irgendwie mit Poesie. Literatur und Kunst zu tun hat, nehmen wir jeden Tag woanders zu Tisch Platz und lassen uns von der portugiesische Lebensart sowie von feinen Tropfen Wein zur Leichtigkeit des Seins anstecken.

[Foto links: Monsaraz | Foto mitte: Monsaraz Uhrenturm | Foto rechts: Restaurant Monsaraz]

[Foto: Talsperre Alqueva]
Vier Tage in Lissabon und vier Tage im Alentejo lernst du meinen persönlichen Traum von einer Reise kennen, auf der sich Portugal dir täglich wieder anders offenbart. Bildlich gesprochen geht es auf eine Reise ins Landesinnere, eben dorthin, wo das Herz aller Portugiesen schlägt: In der Sehnsucht nach einer besseren Welt.

[Foto links: Évora Templo romano: | Foto mitte: Évora, Kathedrale | Foto rechts: Vila Viçosa Paço Ducal Herzogspalast]
Nach vier Tagen unterwegs in Évora, Vila Viçosa, Monsaraz und Estremoz im Alentejo kehren wir voller Eindrücke und verwöhnt von kulinarischen Häppchen zurück nach Lissabon. Dort frönen wir am Abend an einem magischen Ort Live-Fado und lauschen gesungener Poesie, komponiert mit saudades Weltschmerz, Liebe, und Hoffnung. Was saudades genau bedeutet, kann niemand wirklich in Worte fassen. Wozu auch. Hauptsache, du fühlst am Ende deiner Reise mit mir diese Mischmasch von Fernweh, Heimweh, Sehnsucht und irrsinnigem Glücktaumel - und nimmst es mit nach Hause.

» HIER liest du das gesamte Programm und findest den Kontakt für Infos oder Reservierung!

» Infos Buch:
»Alles – bloß nicht vage!« - Die portugiesische Dichterin Florbela Espanca
- Hardcover mit Leseband
- Zahlreiche historische und aktuelle Abbildungen
- 24 Gedichte Portugiesisch/Deutsch
- 224 Seiten
- 22, 00 €
- ISBN: 978-3-949302-30-5
- »AvivA« Verlag Berlin
BILDER: Alle Fotos wurden von der Autorin zur Verfügung gestellt.
Autorinnen-Steckbrief – wer schreibt?
Olá, ich bin Catrin Ponciano. Portugal ist meine Wahlheimat seit 1999. Bis 2006 war ich Küchenchefin, dann habe ich in Portugal das Messer gegen einen Stift als Werkzeug getauscht. Seither veröffentliche ich redaktionelle Beiträge und Blogs über Portugals Kultur, Geschichte, Politik, über Land und Leute, über Kulturerbe, Musik und Kunst, und über allerfeinste Speisen, Märkte, Weine, und Liköre. Als Schriftstellerin publiziere ich literarische Reisebücher, Essays, und Kriminalromane am Schauplatz Portugal. Als Kulturvermittlerin begleite ich Bildungsreisen, Journalistenreisen und TV-Drehteams. Wer mehr über mich erfahren möchte, schaut und liest hier weiter: www.catringeorge.com